Der Tag des Heiligen Josef wird einmal im Jahr in Giurdignano bei Otranto gefeiert. Darüber habe ich hier berichtet. Aber es gibt so viele andere Sehenswürdigkeiten in seiner Umgebung zu sehen, dass es lohnt, von hier aus auf Entdeckungsreise zu gehen. Ich liebe das Meer. Sylt zum Fasten, Rügen zum Kreidefelsen anschauen, Wangerooge, um mit Inga dem Wattwurm auf die Spur zu kommen, Heiligendamm, um mit dem Rad nach Kühlungsborn zu fahren und eine Tour mit der Dampflock zu unternehmen. Und nun Melendugno – nur wenige Kilometer von Giurdignano entfernt und schon ist man wohl an den schönsten Orten der Adria.

Hier das blaue Meer mit dem kristallklaren Wasser, Sonne, Segelschiffe, deren Segel der Wind fast auf die Wasseroberfläche drückt. Auch hier verschmilzt das Meer mit dem Horizont. Ich spüre die Unendlichkeit, von der ich nicht genug bekommen kann. Wieder Orte im Salento, die mich nicht loslassen werden.

Apulien ist Trendziel

Nicht umsonst hat das Magazin „Geo“ für 2019 Apulien als lohn endes Reiseziel gekürt. Auf die Titelseite des Magazins haben es die Faraglioni-Felsen bei Sant‘ Andrea geschafft. Darüber freut sich nicht nur  Carmen Mancarella, seit einigen Jahren die wohl beste Botschafterin Apuliens. In Berlin hatte sie mit Abgesandten ihrer Heimat zur ITB bereits einige der Attraktionen des Salento vorgestellt.

Sant‘ Andrea

Der Ferienort Torre dell‘ Orso ist beliebter Ausflugsort für junge Leute. Die geschwungene Bucht mit ihrem feinsandigen Strand wird von hohen Klippen aus Kalk und Gestein begrenzt. Ein Wanderweg verbindet Torre dell‘ Orso mit dem Nachbarort Sant‘ Andrea. In der Vor- und Nebensaison ist es hier sehr ruhig. Zahlreiche Felseninseln im Wasser bilden absonderliche Formen, die die Phanthasie anregen.

Informationen
Tourismusbüro Melendugno
c/o Palazzo di Città
Via San Nicola 6
Tel. +39 0832 832217

Grotte der Poesie

Die Grotte della Poesie Foto: Weirauch

Die Grotte della Poesia Foto: Weirauch

Otranto – Porta d‘ Oriente

Die östlichste Gemeinde Italiens schmiegt sich auf eine ins Meer ragenden Felszunge. Mächtige Mauern und das beeindruckende Castello di Otranto schützen die Hafenstadt. Mit Naturstein gepflasterte Gassen führen zur Cattedrale di Sante Maria Annunziata aus dem 11. Jahrhundert.

Deren Boden bedeckt ein vollständig erhaltene sMosaik mit einem riesigen Lebensbaum. Das von dem Priester Pantaleone 1163-65 geschaffene Bildwerk wächst aus der „Hölle“ im Eingangsbereich, personifiziert durch den Griechen Alexander den Großen, bis in den „Himmel“ im Chorbereich, den Tierkreiszeichen und Kirchenväter versinnbildlichen.

Die Mosaikfelder zu beiden Seiten des Stammes zeigen Episoden des Alten Testaments, mythologische Darstellungen und bäuerliche Alltagsszenen.

Die Capella dei Martiri birgt Reliquiare mit den sterblichen Überresten jener 800 Christen, die nach der Eroberung Otrantos durch die muslimischen Türken 1480 geköpft wurden, weil sie ihrem Glauben nicht abschwören wollten.

 

Der älteste Teil der Kathedrale, die Krypta, ist über einen Seiteneingang zugänglich. Ein labyrinthischer Säulenwald mit dorischen, romanischen und korinthischen Kapitellen überrascht die Besucher.

Die Hafenstadt Otranto zählt unbestritten zu den namhaftesten und schönsten Etappenzielen des Salento. Ein schöner historischer Altstadtkern, in dem Autos nicht zugelassen sind, ist zwar wunderbar restauriert, allerdings ist vom einstigen alten Fischerort nicht mehr viel zu spüren. Eine große moderne Hafenanlage, gute Restaurants, Bars und Boutiquen bedienen heute die Bedürfnisse der Touristen nach Freizeit und Sport.

Die beschauliche Altstadt auf dem ins Meer ragenden Felsbuckel schmiegt sich an ein mächtiges Kastell, verniedlichend auch „il Fortino“ genannt. Eine breite Stadtmauer umschließt den gesamten historischen Stadtkern. Weiße Hausfassaden erinnern an griechische Wohnkultur, große bürgerliche Stadtpaläste belegen eine rege Bautätigkeit im 17. und 18. Jahrhundert. Hier hatten wir die einmalige Gelegenheit und stiegen hinab in die Katakomben.

Informationen
Das Tourismus-Büro befindet sich im Kastell
Piazza Castello 8, Otranto
geöffnet 9-13 und 16.30-18 Uhr, im Winter sonntags geschlossen
Tel. +39 0836 871407
Internet: www.otranto.comune.it

Hinkommen: Otranto erreicht man auf der Schnellstraße SS 16 von Lecce bis Maglie, dann weiter bis Otranto, Alternativ auf der Küstenstraße SS 611 über San Cataldo und Torre dell‘ Orso. Gebührenpflichtige Parkplätze sind ausgeschildert. Bus: öffentliche Busse fahren in beiden Richtungen entlang der Küste

Gewaltige Festung Gallipoli

Eine Stunde von Otranto entfernt, befindet sich Gallipoli. Die schöne Stadt (griech. kalè plolis), als griechische Kolonie gegründet, ist eine Perle im Salento am Ionischen Meer.  Wie eine Festung liegt die nur durch eine Straße mit dem Festland verbundene Altstadt auf der Spitze einer weit ins Meer ragenden Landzunge.

Ein imposantes Kastell, das zur Landseite vor unliebsamen Besuchern schützen sollte, lädt zur Besichtigung ein. Der deutsche Kaiser Wilhelm II. soll 1903 zwei seiner Militärarchitekten nach Gallipoli geschickt haben, um die gewaltige Festung vermessen zu lassen. Die ursprünglich byzantinische Wehranlage wurde im Laufe der Zeit mehrfach überbaut. Wir haben uns lange in der Festung aufgehalten und waren mehr als erstaunt.

Anfang des 16. Jahrhunderts bekam die Festung ihr heutiges Aussehen. Der Rundgang durch die museal bestückten Räume des Kastells führt auf Aussichtsterrassen und in gigantisch anmutende Katakomben hinab. Hier befindet sich die eigentliche militärarchitektonische Sehenswürdigkeit des Kastells: das Waffenarsenal von imponierender Größe. Die im Durchmesser 20 Meter lange und rund  zehn Meter hohe Rotonde wird von einer gemauerten Kuppel überwölbt. So etwas hatten wir zuvor noch nie gesehen.

Verbunden ist das Kastell mit der Altstadt von Gallipoli und dem Damm durch die ehemalige Markthalle ,ejetzt beherbergt sie eine Shoppingpassage. Vom imposanten Castello aus ist es nicht weit hinüber zur Kathedrale Sant‘ Agata aus dem 17. Jahrhundert. Ihre Fassade ist im üppigen Lecceser Barock ausgeführt. Gemälde der sogenannten Salento-Schule des 17./18. Jahrhunderts schmücken das Kircheninnere. auf uns wirkt es wie eine Gemäldegalerie. Mehr als über 100 Werke zumindest in Italien bekannter Künstler, darunter Luca Giodano, Giovanni Andrea Coppola und Gian Domenico Catalano, sind hier zu besichtigen. So hat es Reisebuchautor Martin Haller in seinem lesenswerten Apulien – Reiseführer beschrieben.

Kapelle in gallipoli apulien, Salento

Kleine Gassen winden sich vorbei an weißen Häusern zu den massiven Ufermauern. Wir erlebten einen faszinierenden Sonnenuntergang während unseres Kurzaufenthalts in Galipoli. Wir müssen wieder kommen, uns mehr Zeit nehmen für diese schöne Stadt mit ihren vielen Sehenswürdigkeiten.

Informationen
Tourismusbüro im Rathaus
Municipio, Via Antonietta De Pace 86
Tel. +39 0833 262529
Juni bis September täglich vor- und nachmittags geöffnet
Internet: www.cattedralegallipoli.it

Gallipoli ist am schnellsten von Lecce auf dem Salento-Highway SS101 erreichbar. Der Parkplatz am Altstadtrand liegt direkt am Meer.
Am Bahnhof enden Züge aus Lecce. Er liegt unweit der Altstadt. Es gibt Busverbindungen von und nach Lecce.
www.salentoshuttle.it

Wo man sehr gut übernachten kann :

CDS Hotel Basiliani
Resort & Spa
Via Renis snc, 73028 Otranto
Tel. 0836 802920
www.basilianiresort.com
E-Mail: direzione@basilianiresort.com

unser Gastgeber war: Dr. Antonio Scognamiglio, Derettore General Manager

Gut essen kann man hier:

  • Masseria S. Biagio Calimera
    Prov.le 275 per Carpignano
    (Vicinale Candidi – S. Biagio)
    73021 Calimera (Lecce)
    E-Mail: info@masseriasanbiagio.it
    Tel. +39 328 4133870

Das Masseria San Biagio befindet sich in Calimera, im Herzen von Grecìa Salentina, eingebettet in die üppige Landschaft des Salento mit ihren 50 Hektar Grünflächen, Olivenhainen und Wäldern, in einer gelungenen Kombination aus Klassik und Moderne. Einige der Olivenbäume sind bereits über 1000 Jahre alt. Sie werden gepflegt und werden bei Erkrankungen mit Antibiotika behandelt.Apulien 'Italien Salento

Eine bodenständige salentinische Küche bietet für jeden Geschmack etwas. Viel Gemüse, Nudeln, Fleisch, Fisch, frische Kräuter kommen aus dem hauseigenen Garten. Dazu guten Wein. Serviert wird alles auf gut anzusehendem Steingutgeschirr – zwei Hähne sind das Markenzeichen.

Die ideale Übernachtungsmöglichkeit für Familien. Kinder erleben Hühner und schwarze Schwäne in großzügigen Gehegen. Ein Pony wartet auf Gäste, um eine Ausfahrt in die Umgebung zu machen.

Gutes Essen und Wein gibt es hier:

Cantina Coppola 1489 ist ein historischer Weinkeller mit Sitz in Gallipoli in Apulien. Laura Cuti, eine Adlige, heiratete 1489 Orsino Coppola und brachte ein großes mit Weinreben bepflanztes Landgut mit in die Ehe. Das LI CUTI-Anwesen in der Landschaft von Sannicola liegt im Herzen des DOC-Gebiets Alezio. Seit 1489 hat die Familie Coppola den fruchtbaren Weinberg vom Vater an den Sohn weitergegeben. Seit 2018 befindet sich Cantina Coppola 1489 im Herzen des landwirtschaftlichen Betriebes in Tenuta Patitari , in der Mitte zwischen den beiden touristischen Einrichtungen: dem Campingplatz La Masseria und dem Campingplatz La vecchia torre. Der neue Hauptsitz ist ein innovativer und moderner Komplex, der von Weinbergen umgeben ist, in denen sich die weitläufigen Flächen kreuzen: ein einzigartiges Erlebnis in Apulien, das die Bedürfnisse eines erlebbaren Weintourismus ermöglicht. Ein neues Konzept der Weinkellerei zieht seit kurzem viele Gäste an. In Führungen durch die Weinkellerei lernen  die Gäste die Prozesse des Anbaus und der Weinherstellung kennen. Darüber hinaus erfahren sie über eine kleine Ausstellung, die familiengeschichtliche Dokumente und alte Arbeitsgeräte aus dem Weinanbau zeigt, viele Informationen über die jahrhundertealte Geschichte der Familie Coppola. Im Anschluss kann der Wein verkostet und im Shop gekauft werden.

Was ist überhaupt dieses Salento ?

Hier der Versuch einer Erklärung. Es ist ein Grenzland zwischen zwei Meeren. Auf der kilometerlangen Küste findet man traumhafte Strände sowie kleine geheime Buchten und steil ins Meer abfallende Klippen. Die ionische Seite erstreckt sich von Marina di Pulsano bis Santa Maria di Leuca ganz unten im Absatz des italienischen Stiefels. Hier findet man goldfarbenen Sand, niedrige Klippen, Meeresschutzgebiete, Wälder von Aleppo-Kiefern, eklektische Villen und immer wieder empfehlenswerte Gaststätten am Meer. Die adriatische Küstenstraße nach Brindisi und weiter nach Bari) bietet atemberaubende Ausblicke und ist im Frühling reich an Anemonen, Mohn und wilden Orchideen. Es gibt einen versteckten Salento, der aus unterirdischen Denkmälern, frühchristlichen Kirchen, Höhlen und unterirdischen Ölmühlen besteht, sowie einen vollkommen sichtbaren Saltento mit Küstentürmen, Taubenschlägen, Dolmen und Menhiren. Dank ihnen wird Süditalien als Europas größter Megalithgarten betrachtet. Darüber lest ihr hier demnächst mehr.

Wie kommt man nach Apulien ?

mit dem Flugzeug  (u.a. Allitalia, Ryanair) von verschiedenen deutschen Flughäfen , so von BER  bis Flughafen Bari und über rom nach Brindisi und weiter mit Auto.  im Sommer Eurowings bis Brindisi.

Weitere Infos unter: https://www.mediterraneantourism.it/site/en/

Hier weitere Beiträge über den Salento.

Und hier eine Zusammenschau einiger wichtiger Sehenswürdigkeiten.

Die Recherche im Salento erfolgte im Rahmen des Bildungsprogramms Puglia FESR-FSE „Kulturelle und natürliche Anziehungspunkte und Tourismus in Apulien” sowie der EU, der Region Apulien, der Gemeinden Giurdignano, Melendugno und Otranto sowie dem Magazin „Mediterraneo Spiage” von Carmen Mancarella. Unsere Meinung bleibt die Eigene.

Lesetipp: Nicole von Freibeuter Reisen ist auch oft im Salento. Hier beschreibt sie diese tolle Landschaft.