Die Adventszeit ist eine Zeit zum Träumen und zum Erinnern an Kindheitstage. Wir besuchen in diesem Jahr Orte, wo die Erinnerungen besonders stark sind. Und wo wir Inspirationen für das Kommende erhalten. Der Besuch im Weihnachtsland erreicht seinen Höhepunkt im Erzgebirge. Wir sind in Seiffen, diesem magischen Ort:

2002 erwarb das Gebäude mit bewegter Geschichte in der Hauptstraße 97 in Seiffen

2002 erwarb Wendt & Kühn das Gebäude mit bewegter Geschichte in der Hauptstraße 97 in Seiffen

Besuch in Wendt & Kühn-Figurenwelt Seiffen

250 Quadratmeter. Elf Punkte. Ein Zauber. Wir sind mit Lena Sobotta verabredet. Sie führt kenntnisreich in die Geschichte des Unternehmens ein. „Grete Wendt liebte ihre Arbeit. Ihre Kreativität beflügelte sie. Und sie liebte die Vorstellung, dass sie den Menschen mit ihren Entwürfen ein Lächeln ins Gesicht zauberte.“ So wie es die Mitarbeiterinnen der Wendt & Kühn-Figurenwelt in Seiffen täglich tun, wenn sie ihre Käuferinnen und Kunden zum Wendt & Kühn-Sortiment beraten. Wir erleben die Freundlichkeit des Teams vor Ort. Wie kann esauch anders sein. Das was die Damen dort in Seiffen verkaufen. Man kann es getrost als „Sortiment für die Seele“ bezeichnen.

In der Seiffener Wendt & Kühn Figurenwelt werden die Kunden kompetent beraten, Foto: Weirauch

In der Seiffener Wendt & Kühn Figurenwelt werden die Kunden kompetent beraten, Foto: Weirauch

Besuch in Wendt & Kühn-Figurenwelt Seiffen

Im Haus im Ortszentrum von Seiffen weht der Genius loci, der Geist des Ortes. 2002 erwarb die Traditionsmanufaktur Wendt & Kühn das Gebäude mit bewegter Geschichte in der Hauptstraße 97 in Seiffen: Buchbinderei, Kinematographisches Theater, Fleischerei und nun Verkaufsgalerie. Diese beeindruckt durch eine architektonisch aufwendige Gestaltung. Altes und Neues verbindet sich mit  modernen, klaren Formen. Im Mittelpunkt des großzügig gestalteten Raumes: zwei fast drei Meter hohe Spieldosen.

Die Attraktion des großzügig gestalteten Raumes: zwei fast drei Meter hohe Spieldosen.

Die Attraktion des großzügig gestalteten Raumes: zwei fast drei Meter hohe Spieldosen.

Die Figurenwelt in Seiffen lässt keine (Figuren-)Wünsche offen: Hier finden Sammler, Liebhaber und all jene, die sich selbst und anderen gern eine Freude bereiten, das komplette Sortiment der Manufaktur. Jede Figur gibt es in mehrfacher Ausführung – so können die Besucher nach Herzenslust den ganz persönlichen Liebling auswählen. Die freundlichen Mitarbeiterinnen beraten fachkundig, kennen jeden Artikel und dessen Geschichte, nehmen sich Zeit für jede Nachfrage, jeden Wunsch. Denn sie wissen: Bei der Entscheidung für ein neues Blumenkind, einen Margeriten- oder Elfpunkteengel kommt es auf jedes Detail. Die Chemie zwischen zukünftigem Besitzer und Figur muss einfach stimmen.

Zauber auf 250 Quadratmetern
Ob Frühling, Sommer, Herbst oder Winter – die Figurenwelt verspricht zu jeder Jahreszeit unvergessliche Erlebnisse. Zwei Mal im Jahr kann die Verkaufsgalerie unter einem ganz besonderen Thema immer wieder neu entdeckt werden. Und in der oberen Galerieebene werden Einblicke in die spannende Geschichte der Manufaktur gewährt: Ausgewählte Exponate, Texte und Bilder laden zur Zeitreise ein.

Über eine Million Besucher begegneten seit der Eröffnung im Oktober 2003 den unverwechselbaren Figuren, inszeniert in detailreich arrangierten Welten, die Inspiration für exklusive Dekorationen und ganz persönliche Geschenke bieten.

  • Informationen zu Wendt & Kühn-Figurenwelt
    Adresse: Hauptstraße 97, 09548 Seiffen/Erzgebirge
    Öffnungszeiten: Montag bis Sonntag: 10 – 18 Uhr
    Tel. 037362 8780
    Internet: www.wendt-kuehn.de

Die Traditionsmanufaktur Wendt & Kühn

Sie sind exklusiv und von zeitloser Schönheit. Ausgelegt für individuelle Ansprüche. Die farbenfrohen Figuren und Spieldosen aus der 1915 gegründeten Traditionsmanufaktur Wendt & Kühn. Bis heute bilden unzählige, von der Firmengründerin Grete Wendt (1897-1979) und der Gestalterin Olly Wendt (1896-1991) überlieferte Figurenentwürfe und Zeichnungen die Grundlage des Sortiments, der Marke und ihres Erfolges.

Heute genauso wie vor mehr als 100 Jahren werden die Figuren in aufwendiger Handarbeit in den Werkstätten in Grünhainichen von erstklassig ausgebildeten Fachkräften der Region (derzeit 199 Mitarbeiter, 12 Auszubildende) gefertigt. Sie sind mit der erzgebirgischen Holzkunsttradition verbunden und bringen damit Liebe zu den Produkten und zu ihrer Arbeit mit. Mehr als zwei Jahre dauert es beispielsweise, bis eine Malerin die Fertigkeit besitzt, den kunstvoll gestalteten Figuren einen unverwechselbaren Charakter zu verleihen. Nur die Herstellung der Artikel am Gründungsstandort wird dem Anspruch an Authentizität, höchste Qualität und handwerkliche Meisterschaft gerecht.

Der Grünhainichener Engel mit den charakteristischen elf weißen Flügelpunkten

Der Grünhainichener Engel mit den charakteristischen elf weißen Flügelpunkten

Jedes Jahr bereichern weitere Figuren das Markensortiment. Deren mustergetreue Fertigung nach Originalentwürfen der Schöpferinnen ist bei Wendt & Kühn oberstes Gebot. Die 2500 überlieferten Muster in ihrer außergewöhnlichen Form und Farbensprache gilt es vor dem Hintergrund eines sich über die Jahrzehnte ändernden Zeitgeistes sowie neuer Ansprüche der Sammler und Liebhaber immer wieder neu zu interpretieren. Auf diese Weise bleibt der unverwechselbare Charakter der Figuren erhalten, der Anmut, Ästhetik, Tradition und Exklusivität ausstrahlt.

Die drei wichtigsten Produktgruppen sind Elfenpunktengel (erste Entwürfe 1923)


Blumenkinder (erste Entwürfe 1929)

und Spieldosen (v.a. 1920er Jahre) finden wohl auch die meisten Liebhaber.

Es waren und sind vor allem die Grünhainicher Engel mit den charakteristischen elf weißen Flügelpunkten, die den weltweiten Ruhm der Traditionsmarke Wendt & Kühn ausmachen. In etwa 160 verschiedenen Varianten, meist als Musikanten, sind sie rund um den Globus bekannt. Nicht weniger beliebt und gefragt sind die farben- und figurenreichen Spieldosen. Gefertigt für Liebhaber, die das Exklusive mögen und das Außergewöhnliche schätzen.

690 Fachgeschäfte weltweit

Insgesamt sind es mehr als 400 verschiedene Artikel, die von etwa 690 autorisierten Wendt & Kühn-Fachgeschäften in Deutschland angeboten werden. Stärkste Exportmärkte sind die USA, die Schweiz und Österreich sowie Schweden, die Niederlande, Kanada, Italien, Frankreich und Japan. Wir haben aber auch schon Kunstwerke von Wendt & Kühn in Finnland entdeckt.

Nach einer aktuellen Umfrage des Instituts für Demoskopie in Allensbach vom Juni 2018 kennen 11 von 100 Deutschen die Traditionsfirma Wendt & Kühn. Die Zahl der Markenfans und Liebhaber, die Wendt & Kühn besitzen, hat sich innerhalb von drei Jahren um 60.000 Personen erhöht. Es wird immer beliebter, Artikel von Wendt & Kühn zu verschenken, bereits in der Gruppe der 30 bis 44-Jährigen.

Wendt&Kühn Seiffen

Der Freiberger Bergmann

Der Bergmann ist als Symbolfigur für den Bergbau fest in der erzgebirgischen Kultur verwurzelt. In der Volkskunst tritt er oft in Begleitung des Engels auf. Auch Grete Wendt war mit diesem Brauchtum vertraut. 1912 – drei Jahre vor der Firmengründung – entwarf sie zunächst drei kleinere Bergmänner, bevor sie das 30 Zentimeter große Prachtexemplar mit zwei Lichtnäpfen schuf.

Mit bewusst gesetzten Anschnitten, einer aufwendig gefertigten Hose und Haube und dem unverwechselbaren Gesicht verströmt der Entwurf eine beinahe lebendige Anmut. Auf ihrer Entwurfsskizze, die bis heute im Musterarchiv von Wendt & Kühn  gehütet wird, vermerkte Grete Wendt die Bezeichnung „Freiberger Bergmann“. Aufwendige Recherchen in Museen und Stadtarchiven sowie erkenntnisreiche Gespräche mit Bergbau-Experten ergaben, dass es sich bei Grete Wendts Darstellung um eine sogenannte „Altvatertracht“ handelt. Diese zeichnet sich durch eine besondere Kopfbedeckung, die Gugel, aus. Der Altvater, eine Art romantische Fantasiefigur ist eine Referenz an die Altvorderen. In den bekannten Abbildungen der Altväter, wie sie beispielsweise auf zeitgenössischen Postkarten zu Beginn des 20. Jahrhunderts zu finden waren, stellen sie in ihrer Grundform den Freiberger „Hauer“ dar. Der Hauer, auch Häuer genannt, ist ein Beruf im Bergbau und bezeichnet den Bergmann, der vor Ort Bodenschätze und Gestein löst. In Freiberg war der Hauer durch goldenen Knöpfe, schwarze Ärmelaufschläge und einen schwarzen Stehkragen gekennzeichnet. Während die Armtour – die Verzierungen auf den Ärmeln – bei der Bekleidung der Freiberger Bergmänner aus schwarzen Kordeln und Borten aufgenäht ist, trägt der Bergmann aus den Grünhainicher Werkstätten sie in gelber Farbe. Am Ende einer spannenden Spurensuche wird die Ähnlichkeit des Wendt & Kühn Bergmanns mit dem Hauer in Freiberg und der Altvaterfigur deutlich. Kleine, auf künstlerische Freiheit basierende Abweichungen mögen die bergmännischen Fachleute der kreativen Gestalterin nachsehen.

Die Weihnachtsangebote: www.wendt-kuehn.de

Informationen zur Wendt & Kühn-Welt Grünhainichen

Adresse: Chemnitzer Straße 40, 09579 Grünhainichen
Tel. 037294 86128
Internet: www.wendt-kuehn.deSeiffen Erzgebirge Sachsen Kirche

Die Recherche im Erzgebirge wurde unterstützt von der TMGS Sachsen. Vielen Dank.

 

Neu im Sortiment ist die Eule

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