Bei Erdölförderung denken die meisten an die USA. Doch auch hierzulande wird der Schmierstoff für Wirtschaft und Autos mit 100 Bar Druck aus dem Boden gepumpt. Die flächenmäßig größten Erdölfelder auf dem Festland liegen im deutsch-niederländischen Grenzgebiet.

Deutschlands Dallas liegt im Emsland

Dort im Emsland jährlich rund 230.000 Tonnen Öl gefördert. Im Zentrum des Erdölfördergebietes liegt die kleine Stadt Gemeinde Twist. Den Ort kann man scherzhaft als „Dallas von Deutschland“ bezeichnen. Twist bildet zugleich auch das Herzstück des deutsch-niederländischen Naturpark Bourtanger Moor – Bargerveen, einem riesigen Rückzugsgebiet für Vögel. Darunter die seltenen  Blaukehlchen, Neuntöter oder Rotmilan. Auch seltene Pflanzen, so Schnabelried, Pfeifengras und Glockenheide, haben dort  ihr Zuhause.

Radtour von Twist durch Deutschlands größtes Erdölfördergebiet auf dem Festland über den „Moor-Energie-Erlebnispfad“

Radtour von Twist durch Deutschlands größtes Erdölfördergebiet auf dem Festland über den „Moor-Energie-Erlebnispfad“, Foto: D.Weirauch

Erdölmuseum in Twist wurde erweitert

Bei dem Stichwort „Erdölförderung“ denken die meisten an die USA oder arabische Länder. Doch man muss nicht erst für viel Geld ins Ausland fliegen, um sich imposante Erdölfelder aus nächster Nähe anzuschauen, denn auch in Deutschland wird das schwarze Gold gewonnen: Die flächenmäßig größten Erdölfelder auf dem Festland liegen in Niedersachsen im Grenzgebiet zu den Niederlanden. Hier wird seit über 70 Jahren Öl gefördert – in 2018 insgesamt 163.000 Tonnen. Das entspricht acht Prozent der deutschen Jahresproduktion. Im Laufe der Zeit entwickelte sich die Region zu einer der bedeutenden europäischen Förderregionen für Erdöl und Erdgas.

„Klein-Dallas in Niedersachsen“

Im Zentrum liegt die Emsland-Gemeinde Twist, das den Beinahmen „Klein-Dallas in Niedersachsen“ trägt. Hier befindet sich auch das 1999 gegründete Erdöl-Erdgas-Museum, das nach seiner Erweiterung Besuchern ab sofort noch anschaulicher zeigen kann, wie Erdöl entdeckt und gefördert werden kann, und wie es vor Jahrmillionen überhaupt entstanden ist.

Ölförderungsanlage im Emsland, Foto: D.Weirauch

Ölförderungsanlage im Emsland, Foto: D.Weirauch

Sie erfahren, wie Lagerstätten entdeckt und erschlossen werden und wie der Schmierstoff für Wirtschaft und Industrie, Autos und Alltagsgegenstände an die Erdoberfläche gefördert wird und was danach mit dem schwarzen Gold passiert. Zudem zeigen aufwändige Modelle und originale Bauteile anschaulich, wie Bohranlagen und Pipelines funktionieren.

Erdöl-Erdgas-Museum Twist
Flensbergstraße 13, 49767 Twist
Öffnungszeiten:  Dienstag bis Sonntag von 14:00 bis 18:00 Uhr
Eintrittspreise: Erwachsene 5,00 Euro, Schüler und Studenten 1,00 Euro, Führung für Gruppen bis 15 Personen zusätzlich 15,00 Euro. Weitere Informationen: www.erdoel-erdgas-museum-twist.de

 

Das Erdöl-Erdgas-Museum (Flensbergstr. 13, 49767 Twist, www.erdoel-erdgas-museum-twist.de, das inmitten der Erdölfelder liegt, informiert über das schwarze Gold. Besucher erfahren hier, was Weinöl ist und wie Pipelines funktionieren. Kinder bauen mit einer Handpumpe im Museum fünf Bar Druck auf und entdecken, in welchen Produkten Öl enthalten ist.

Bis zum nächsten Jahr wird das familienfreundlich zertifizierte Museum, das dienstags bis sonntags von 14  bis 18 Uhr geöffnet ist, um einen Rundbau in Form eines Öltanks erweitert. Erwachsene zahlen 3, Schüler und Studenten 1 Euro Eintritt.

Ölförderungsanlage im Emsland, Foto: D.Weirauch

Ölförderungsanlage im Emsland, Foto: D.Weirauch

Weitere Informationen zum Emsland

  • Emsland Tourismus GmbH
    Ordeniederung 2
    49716 Meppen
    Tel. 05931 44 22 66
  • www.emsland.com
  • E-Mail: info@emsland.com

Was man im Emsland gesehen haben sollte, findet ihr hier.