Eine Fahrt auf den Havelseen macht immer wieder Spaß. Und was es dort zu sehen gibt: tolle Schiffe, schnittige Yachten und viele elegante Sloepen (sprich: Slupen).Von solider Qualität sind auch die Persenninge, die die noch junge Firma Bootzeil im niederländischen Haarlem mittlerweile auch in Deutschland vertreibt. Tendenz steigend. Hier gibt es noch echte handmade beim Nähen der Persenning.

Und es werden immer mehr dieser stabilen offenen Boote in traditioneller Bauform mit Einbaudiesel, die aus Holland über spezialisierte Händler in Hamburg, Berlin und Magdeburg hierher kommen.

Die FD.nl, das niederländische Finanztageblatt schreibt sogar, dass die Deutschen verrückt nach diesen Schiffen sind. „Sloep fahren ist unvergleichlich. Wer von einem herkömmlichen Motorboot auf eine Sloep umsteigt, kann nur staunen: So leise, kursstabil und wendig zugleich kann ein Boot sein? Man kann es nicht beschreiben. Mit einer Sloep muss man fahren.“ erzählt Annette Haag von Anna Blume Bootcharter in Berlin, die mehrere Sloepen zu tages- oder Wochentouren ausleiht.

Ursprünglich dienten die „Schaluppen“ als Beiboote. Mit dem geringen Tiefgang kommt man überall hin, mit der niedrigen Bauform unterquert man jede Brücke. Und wenn ein Dampfer mal eine heftige Welle gegen die Bordwand wirft – die Sloep steckt das weg mit einem Lächeln. Der Dieselmotor ist so leise, dass er weder die Gespräche an Bord noch gar jemand am Ufer stört. Und nicht zuletzt sind Sloepen äußerst sparsam.
„Käufer von Schaluppen sind nicht selten Wassersportler, die bereits Erfahrung mit größeren Booten gemacht haben. Viele davon sind ehemalige Segler, “ berichtet Hans J. Betz, Chefredakteur des Magazins „Wassersport in Nederland“. „Vor allem ältere Skipper möchten keine große Yacht mehr unterhalten, trotzdem aber dem Wassersport treu bleiben,“ so Betz. Auch der Berliner pensionierte Arzt Dr. Werner Schrank war bereits 80 Jahre, als er bei einem Hamburger Händler seine Sloep erwarb. Und er ist mehr als zufrieden. Auch auf diversen Bootsmessen sind die Sloepen begehrt. Die Experten schwärmen von den Booten. Schaluppen und Vletten, so Betz, werden in Holzbauweise, aus Kunststoff oder aus Stahl gefertigt. Vielfach sind die Sloepen mit zahlreichen Attributen aus Holz versehen und wirken dadurch besonders maritim. Und da wo das Befahren mit einem Verbrennungsmotor verboten ist, wie in Österreich,  kommen immer mehr Sloepen mit Elektromotoren zum Einsatz. Betz schwärmt: „Schaluppen liegen voll im Trend.“

Von solider Qualität sind auch die Persenninge, die die noch junge Firma Bootzeil im niederländischen Haarlem mittlerweile auch in Deutschland vertreibt. Denn eine Sloepe ist wie eine Diva, sie will gepflegt und verehrt werden. Da ist ein guter Schutz vor den Unbilden des wechselhaften Wetters notwendig.

Die Chefin vom Berline Bootscharter Chefin  Annette Haag sagt: „Sloep heißt das Ding! Das „oe“ wird wie „u“ gesprochen: das ist nicht schwer. Ein niederländisches Lehnwort in der deutschen Sprache? Mal eine Abwechslung. Lekker Sloepen!

Mit Dr. Werner Schrank und seiner Schaluppe auf dem Großen Zernsee

Mit Dr. Werner Schrank und seiner Schaluppe auf dem Großen Zernsee