Ein 400 jahre alter Torbogen führt in das Amsterdam Museum an der Kalverstraat. Man kann Stunden in dem 1975 als „Amsterdam Historisch Museum“ eröffneten Komplex verbringen, in dem man so ziemlich alles über die Geschichte Amsterdams lernen kann. Nach einer mehrjährigen Verjüngungskur sind inzwischen wieder alle Räume des Amsterdam Museum mit seiner verwinkelten Architektur zugänglich. Ein Besuch lohnt sich auch für Menschen, die die Stadt schon gut kennen.

Amsterdam Museum: Rundgang durch die Geschichte

1000 Jahre Geschichte werden im Amsterdam Museum plastisch dargestellt. Zu sehen sind Gemälde verschiedener Epochen, Modelle zur Stadtentwicklung, historische Landkarten und viele Videos. Eine Historienschau mit der Bezeichnung „Amsterdam DNA“ richtet sich vor allem an Touristen vieler Länder. Diese thematisch gut aufbereitete Schau ist sicher aber auch für Einheimische interessant. Ein zusammen mit der Eintrittskarte ausgegebener „persönlicher DNA–Code“ ermöglicht dabei das Abrufen von Bildunterschriften und Videoclips in der jeweiligen Landessprache des Benutzers. Dauer dieses originellen DNA-Rundganges: etwa eine Stunde.

Natürlich kommt auch der Meistermaler Rembrandt nicht zur kurz im Amsterdam Museum. Zu sehen sind mehrere Gemälde, darunter Rembrandts Porträt von Saskia van Uylenburg, eine Leihgabe der National Gallery of Art in Washington.

Das kleine Waisenhaus

Ebenfalls sehenswert ist die Schau „Het kleine Weeshuis“ (auf Deutsch: Das kleine Waisenhaus“), in dem Kinder von vier bis zehn Jahren mit interaktiven Möglichkeiten den Alltag in einem Waisenhauses des 17. Jahrhunderts kennenlernen. Der Bezug zum Waisenhaus hat einen besonderen Grund: Das Amsterdam Museum eröffnete im Jahr 1975 in einem einstigen Waisenhauskomplex.

Im Teil „Revolte gegen König und Kirche“ haben Besucher die Chance, sich im Rüschenkragen einer Bürgerwache fotografieren zu lassen. Das Foto wird, wenn man sein Einverständnis dafür gibt, auf der Flickr-Seite des Museums veröffentlicht. Sehenswert ist auch die Nachbildung des legendären Cafe`t Mandje. Von dem Cafe gingen einst wichtige Impulse für die Schwulenbewegung aus.

Empfehlenswert: Café Mokum im Innenhof

Neben einem großen Museumsshop, in dem Souvenirs und interessante Literatur über die Stadt und ihre Geschichte angeboten werden, lohnt ein Besuch im originellen Café Mokum. Freundliche Mitarbeiter servieren die Spezialitäten bei schönem Wetter gern im Innenhof. Übrigens befinden sich zahlreiche Hotels, wie das Albus Hotel, in der Nähe des Amsterdam Museums. Auch das Vergnügungsviertel ist nicht weit.

Tipp: Gleich nahe dem Amsterdam Museum lohnt unbedingt ein Besuch des Beginenhof. Namensgeber waren einst fromm Frauen, die Beginen, die hier schon im 14. Jahrhundert Altenpflege betrieben. Später wurde der Beginenhof ein von Bedürftigen bewohntes Spital. Heute leben in den vier „Hofjes“ Studentinnen und ältere Frauen.

Amsterdam Museum – Informationen

  • Anschrift: Kalverstraat 92, 1001 AC Amsterdam, Tel.: 0031/20/5231822
    Geöffnet: täglich von 10 bis 17 Uhr
    Eintritt: 11, ermäßigt 5 Euro
    Anfahrt: Ringautobahn (A10) bis zur S100, Ausfahrt “Centrum”, dann in eine der Parkgaragen, beispielsweise ‘De Kolk’ auf der Nieuwezijdse Kolk oder am Rathaus / Konzerthalle (Stadhuis/Muziektheater) fahren
    Mit öffentlichen Verkehrsmitteln: Vom Hauptbahnhof zu Fuß über Damrak, Dam und Kalverstraat etwa 18 Minuten. Oder mit der Tram: Linien 1, 2, 4, 5, 9, 14, 16 und 24 bis Haltestelle Spui
    Internet: www.amsterdammuseum.nl